Social Media für Zahnärzte Studie

Social Media für Zahnärzte

Bedeutung von Social Media für Zahnärzte

Social Media hat in den letzten Jahren dramatisch an Bedeutung gewonnen und ist aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Auch für Zahnarztpraxen eröffnet dies neue Chancen im Marketing: Eine Präsenz auf sozialen Plattformen ist heute nahezu unverzichtbar, um sichtbar für potenzielle Patienten zu sein und attraktiv für neue Mitarbeiter zu wirken.

Besonders jüngere Zielgruppen nutzen soziale Medien intensiv – so sind etwa 80 % der 20–29-Jährigen und 63 % der 30–39-Jährigen Internetnutzer in Deutschland auf Instagram aktiv. Das bedeutet, dass eine große Anzahl potenzieller Patienten (und auch Mitarbeiter) über Social Media erreichbar ist.

Social Media für Zahnärzte: Authentizität baut Vertrauen auf

Für Zahnärzte bietet Social-Media-Marketing vielfältige Möglichkeiten, die über klassische Werbung hinausgehen. Durch authentische Einblicke in den Praxisalltag und direkten Dialog kann Vertrauen schon vor dem ersten Praxisbesuch aufgebaut werden. Gleichzeitig lassen sich Praxisleistungen und Expertise einem breiten Publikum bekannt machen.

Eine gut gemachte Social-Media-Präsenz steigert die Bekanntheit der Praxis in der Region und generiert im Idealfall Kontaktaufnahmen von Neupatienten. Darüber hinaus ermöglicht sie einen unkomplizierten Informationsaustausch – etwa indem Patienten Fragen stellen oder Zahnärzte Gesundheitstipps geben. Insgesamt gilt: Zahnärzte, die “mit dabei” sind, profitieren von dem Effekt, dass ein neuer Patient eher zu einer Praxis geht, die er über Social Media bereits ein wenig kennt, als zu einer völlig unbekannten.

Ebenso können ästhetische Leistungen (z.B. Bleaching, Aligner) über diese Kanäle ansprechend präsentiert werden. Schließlich hat Social Media auch für die Mitarbeitersuche einen hohen Stellenwert: In Zeiten des Fachkräftemangels ist es ein wichtiger Hebel, um als attraktiver Arbeitgeber sichtbar zu sein.

Social media für Zahnarztpraxen


Instagram und Facebook als zentrale Plattformen

Unter den zahlreichen Netzwerken stechen Instagram und Facebook als die relevantesten Plattformen für Zahnarztpraxen und Social Media für Zahnärzte hervor. Beide verfügen über eine riesige Nutzerbasis (jeweils über eine Milliarde Nutzer weltweit) und ermöglichen es, gezielt lokale Zielgruppen anzusprechen. Dennoch unterscheiden sie sich in Nutzung und Publikum:

  • Instagram ist eine stark visuell geprägte Plattform mit überwiegend jüngerer Nutzerschaft. In Deutschland sind 53 % der Instagram-Nutzer zwischen 18 und 29 Jahre alt, weitere 25 % zwischen 30 und 49.
    Instagram eignet sich hervorragend, um über Bilder, Stories und kurze Videos (Reels) Einblicke in die Praxis zu geben. Die Plattform wirkt sehr übersichtlich und bietet Funktionen wie Stories und Reels, die einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen und den Community-Aspekt betonen.
    Die Interaktionsbereitschaft der Instagram-Community ist vergleichsweise hoch, sodass Praxen hier durch Kommentare, Direktnachrichten und Umfragen eng mit Followern in Kontakt treten können. Experten sehen Instagram daher aktuell als Plattform Nr. 1 für Zahnarztpraxen, um authentisch und persönlich aufzutreten.
    Instagram hat Facebook in puncto täglicher Nutzung bei jungen Leuten bereits überholt und dürfte insgesamt bald an Facebook vorbeiziehen – es lohnt sich also, hier aktiv zu sein.

  • Facebook war lange die dominierende Social-Media-Plattform und hat immer noch eine sehr große Nutzerbasis, allerdings mit verschobener Altersstruktur. Während viele 18–49-Jährige Facebook zunehmend verlassen, stellen Menschen über 50 Jahre nun eine wichtige Nutzergruppe dar.
    Für Zahnarztpraxen bedeutet das: Facebook erreicht eher die ältere Generation, z.B. Bestands-Patienten oder ältere Neupatienten, die auf Empfehlungen und lokale Gruppen Wert legen. Facebook bietet Funktionen wie Unternehmensseiten, Veranstaltungsankündigungen und lokale Gruppen, die man für Praxis-News oder Stellenanzeigen nutzen kann. Allerdings ist die Interaktionsrate auf Facebook oft niedriger als auf Instagram, und die Darstellung persönlicher Einblicke gestaltet sich etwas schwieriger.
    Experten bezeichnen Facebook daher inzwischen als „Mitläufer-Plattform“ – man sollte sie mitbespielen (auch weil Instagram-Posts sich leicht auf Facebook synchronisieren lassen), aber den Hauptfokus auf die dynamischere Instagram-Plattform legen.
    Nichtsdestotrotz bleibt Facebook wichtig, zumal viele Nutzer dort Bewertungen lesen oder in lokalen Gruppen nach Empfehlungen für Zahnärzte suchen.

Social Media für Zahnärzte: Patienten suchen heute auf Instagram und Facebook

Beide Plattformen werden zunehmend auch als Suchmaschinenersatz genutzt: Patienten suchen heute nicht mehr nur bei Google nach einem Zahnarzt, sondern gezielt auch auf Facebook und Instagram nach Praxen. Eine aktuell gehaltene und professionell gestaltete Präsenz auf diesen Netzwerken sorgt dafür, dass man bei solchen Recherchen positiv auffällt. Neben Instagram und Facebook gibt es zwar noch Plattformen wie TikTok (vor allem bei Jugendlichen beliebt), doch für die meisten Zahnarztpraxen bilden Facebook und Instagram das Fundament des Social-Media-Marketings. Hier erreicht man breite Altersgruppen in der Region und kann mit vergleichsweise überschaubarem Aufwand eine große Wirkung erzielen.

Facebook und Instagram für Zahnärzte

Strategien zur Patientengewinnung über Social Media

Social Media für Zahnärzte bzw. Social-Media-Marketing für die Patientengewinnung bedeutet mehr, als nur ab und zu einen Beitrag über neue Leistungen zu posten. Es erfordert ein durchdachtes Konzept und strategisches Vorgehen. Im Folgenden einige konkrete Strategien, mit denen Zahnarztpraxen erfolgreich Neupatienten über Instagram und Facebook ansprechen können:

  • Zielgruppen und Inhalte definieren: Zunächst sollte klar sein, wen man ansprechen will (z.B. Angstpatienten, Familien, junge Erwachsene) und wo diese sich aufhalten. Etwa erreicht man junge Erwachsene besser auf Instagram, wohingegen Familien und Ältere auch auf Facebook stark vertreten sind. Darauf basierend wählt man die passenden Inhalte: Für Instagram eignen sich etwa vorher-nachher Bilder von Behandlungen oder ästhetische Smile-Makeover (sofern rechtlich erlaubt, dazu später mehr), kurze Tipps zur Zahnpflege, Einblicke in den Praxisalltag per Story oder Reel. Auf Facebook können ausführlichere Posts etwa zur Erklärung von Behandlungsmethoden, Praxis-News oder Patientenbewertungen (Testimonials) gepostet werden. Wichtig ist, die Inhalte an den Interessen der Zielgruppe auszurichten – Mehrwert statt reiner Werbung steht im Vordergrund.

  • Expertise zeigen & Vertrauen aufbauen: Patienten suchen einen Zahnarzt ihres Vertrauens. Durch nützliche Informationen und Aufklärung in Posts kann man schon online einen Vertrauensvorschuss gewinnen. Erfolgreiche Beispiele zeigen, wie das geht: Die Hamburger Zahnärztin Dr. Kristin Arp etwa erklärt ihren über 40.000 Instagram-Followern in lockerem Ton alles rund um Zahn- und Mundpflege. Sie räumt mit Mythen auf, vergleicht z.B. günstige und teure Zahnpasta oder erklärt, ob Zahnärzte selbst naschen. Durch Humor und Ehrlichkeit wirken ihre Beiträge nie belehrend, sondern sympathisch und unterhaltsam – das ist ein Schlüssel zu ihrem Erfolg auf der Plattform. Solche patientenorientierten Inhalte (Tipps, FAQs, „Did-You-Know“-Postings) demonstrieren Kompetenz und helfen, eine Beziehung aufzubauen, noch bevor der Patient die Praxis betritt.

  • Blick hinter die Kulissen & Praxis persönlich zeigen: Social Media eignet sich hervorragend, um die menschliche Seite der Praxis zu präsentieren. Patienten lernen das Team kennen, sehen die Räumlichkeiten und bekommen ein Gefühl für die Atmosphäre. Authentische Einblicke in den Praxisalltag – z.B. Teamfotos, kurze Videos aus dem Behandlungszimmer (ohne Patienten), Geburtstagsfeiern im Team, Vorstellen neuer Geräte – machen die Praxis nahbarer und persönlicher. Instagram-Stories sind hierfür ideal: Sie können spontan Eindrücke liefern und verfallen nach 24 Stunden wieder, was der Kommunikation eine gewisse Lockerheit gibt. Behind-the-Scenes-Posts steigern die Sympathie und senken die Hemmschwelle, gerade bei Angstpatienten, die so sehen, dass es in der Praxis freundlich und vertrauenswürdig zugeht. Der bekannte Implantologe Prof. Dr. Markus Hürzeler z.B. lässt seine Follower auf Instagram/Facebook „über die Schulter schauen“, wenn er aus seinem Arbeitsalltag berichtet. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Otto Zuhr gibt er Einblicke in Operationen, erklärt eingesetzte Materialien und zeigt auch mal private Momente – so wirken beide nahbar, obwohl sie Experten auf ihrem Gebiet sind. Solche Inhalte binden bestehende Follower und ziehen neue Interessenten an.

  • Interaktion fördern und Community aufbauen: Social Media ist keine Einbahnstraße. Aktiver Dialog mit den Nutzern erhöht die Reichweite und sorgt für Bindung. Praxen können regelmäßig Fragerunden (Q&A) durchführen – etwa per Instagram-Sticker “Frag mich alles zum Thema Zahngesundheit”. So erhalten Patienten die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen, was die Praxis als kompetenten Ansprechpartner positioniert. Hürzeler und Zuhr nutzen beispielsweise Q&A-Sessions, um sich mit ihrer Community auszutauschen. Auch Umfragen (z.B. “Welches Thema interessiert Sie mehr: Zahnreinigung oder Bleaching?”) binden die Community ein. Gewinnspiele oder Challenges können ebenfalls die Interaktion steigern – etwa die Aufforderung, ein Foto vom schönsten Lächeln zu posten und die Praxis zu verlinken. Wichtig ist, auf Kommentare und Nachrichten zeitnah zu reagieren, um den persönlichen Kontakt zu pflegen.

  • Patienten-Testimonials und Nutzergenerierten Inhalt nutzen: Zufriedene Patienten sind die besten Botschafter. Mit deren Einverständnis kann man Erfahrungsberichte oder Vorher-nachher-Bilder erfolgreicher Behandlungen teilen (Achtung: rechtlich sensibel, siehe unten) – dies bietet sozialen Beweis für die Qualität der Praxis. Ebenfalls wirkungsvoll: User Generated Content (UGC), also Inhalte, die Nutzer selbst erstellen. Man kann Patienten ermutigen, ihre Erfahrung zu teilen – z.B. ein Selfie im Wartezimmer mit dem neuen Lächeln. Ein Praxisbeispiel: Im Wartezimmer einen Hinweis anbringen, dass die Praxis auf Instagram aktiv ist, mit der Bitte „Wenn du zufrieden bist, tagge uns doch in deiner Insta-Story“. Solche Markierungen machen die Praxis in deren Freundeskreis sichtbar und erhöhen organisch die Reichweite. Voraussetzung ist natürlich immer das Einverständnis der Patienten bei Veröffentlichungen.

  • Professionelle Profilgestaltung: Bevor potenzielle Patienten einen Termin ausmachen, werfen viele einen Blick auf das Social-Media-Profil. Daher sollten die Profilseiten ansprechend und vollständig sein. Das fängt bei Instagram mit der Bio an – einer kurzen Beschreibung im Profil. Experten betonen: „Der Bio-Text ist superwichtig“. Hier sollte klarstehen, wer man ist, was die Praxis ausmacht und warum es sich lohnt, zu folgen, plus ein Link zur Praxis-Website. Wichtig: In Deutschland verlangt das Gesetz ein Impressum, daher sollte der Link in der Bio direkt zur Impressums-Seite führen. Ebenfalls empfehlenswert sind Instagram-Story-Highlights: Das sind dauerhaft gespeicherte Stories, die oben im Profil angezeigt werden. Sie können thematisch sortiert werden, z.B. „Team“, „Leistungen“, „Tipps zur Zahnpflege“, „Patientenstimmen“ oder „Jobs“. So bekommen Profilbesucher auf einen Blick die wichtigsten Infos präsentiert , selbst wenn sie die ursprünglichen Stories verpasst haben. Ein aufgeräumtes, informatives Profil hinterlässt einen professionellen Eindruck und vermittelt alle wichtigen Fakten zur Praxis.

  • Gezielte Werbung und Lokales Targeting nutzen: Durch die sinkende organische Reichweite (immer mehr Inhalte konkurrieren um Aufmerksamkeit) wird es wichtiger, strategisch in Social-Media-Werbung zu investieren. Facebook und Instagram bieten sehr präzise Targeting-Möglichkeiten für Anzeigen. Eine Praxis kann z.B. Werbeanzeigen schalten, die genau auf Personen in einem bestimmten Umkreis und mit bestimmten Merkmalen (Alter, Interessen, „hat Interesse an Zahnbleaching“) ausgerichtet sind, um Streuverluste zu minimieren. Solche Social Ads können z.B. für neue Leistungen (Implantat-Aktion, Prophylaxewochen) oder generell zur Neupatientengewinnung geschaltet werden. Wichtig ist, die Anzeigen inhaltlich gut zu gestalten – eine bewährte Methode ist das AIDA-Prinzip: Aufmerksamkeit wecken, Interesse erzeugen, Wunsch nach der Leistung auslösen und eine klare Handlungsaufforderung (Termin buchen) platzieren. Das gelingt mit ansprechenden Bildern/Videos und kurzen, prägnanten Texten, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen. Experimente mit unterschiedlichen Varianten (verschiedene Bilder und Texte) helfen herauszufinden, was am besten funktioniert. Richtig konzipierte Social-Media-Kampagnen können äußerst effektiv sein – Fachleute berichten, dass damit monatlich zwei- bis dreistellige Zahlen an Neupatienten gewonnen werden können. Für die Praxis kann dies einen enormen Wachstumsschub bedeuten.

  • Wettbewerbsbeobachtung und Inspiration: Es schadet nicht, einen Blick darauf zu werfen, was Kollegen tun. Viele Praxen sind mittlerweile in sozialen Medien aktiv – man sollte überlegen, wie man sich in der eigenen Region abheben kann. Das heißt nicht, andere zu kopieren, sondern aus Positivbeispielen zu lernen. Vielleicht haben andere Branchen (z.B. Augenärzte oder Kosmetikstudios) kreative Ideen, die sich adaptieren lassen. Inspiration kann man sammeln und für die eigene Content-Planung nutzen, um immer neue, interessante Beiträge zu entwickeln. Wichtig dabei: Kontinuität und Geduld. Social Media ist ein langfristiges Instrument – Erfolg stellt sich durch kontinuierliches, authentisches Posten ein, nicht über Nacht.

Zusammengefasst sollte die Patientengewinnung über Social Media immer auf Mehrwert und Beziehungspflege basieren. Eine sachliche Information über Leistungen reicht allein nicht aus – es geht darum, Vertrauen und Interesse zu wecken, sodass der Follower von heute zum realen Patienten von morgen wird. Wenn das gelingt, kann Social Media zu einem der wichtigsten Kanäle der Neupatienten-Akquise werden, gleichauf mit klassischen Wegen wie Google-Suche oder Weiterempfehlungen.


Strategien zur Mitarbeitergewinnung über Social Media

Neben Patienten rücken auch Fachkräfte in den Fokus des Social-Media-Marketings. Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen macht es für Praxen essenziell, qualifiziertes Personal zu finden und zu binden – Social Media kann dabei ein entscheidender Hebel sein. Hier sind Strategien, wie Zahnarztpraxen Instagram und Facebook gezielt für die Mitarbeitergewinnung und Employer Branding einsetzen:

  • Praxis als attraktiver Arbeitgeber präsentieren: Potenzielle Bewerber informieren sich heute oft vorab online über eine Praxis – nicht nur Patienten tun das, sondern auch Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA), Auszubildende etc.. Über Social Media lässt sich das Image als Arbeitgeber aktiv gestalten. Praxisinhaber sollten zeigen: Wie ist die Stimmung im Team?, Welche Werte werden gelebt?, Gibt es Fortbildungsmöglichkeiten?, Moderner Arbeitsplatz? usw. Konkrete Mitarbeiter-Vorteile (z.B. flexible Arbeitszeiten, Teamevents, zusätzliche Leistungen) können in Posts herausgestellt werden. Fotos und Videos vom Team (mit Einverständnis) – etwa gemeinsame Ausflüge, Weihnachtsfeier, oder einfach fröhliche Momentaufnahmen im Alltag – vermitteln, dass die Praxis ein Wohlfühl-Arbeitsplatz ist. So entsteht ein authentisches Employer-Branding, das die Praxis von anderen abhebt. Wenn eine Praxis sich sympathisch und modern präsentiert und vielleicht auch Mitarbeiter zu Wort kommen (z.B. in kurzen Statements „Warum arbeite ich gern hier?“), fühlt sich ein Interessent eher angesprochen.

  • Gezieltes Recruiting via Social Media: Soziale Netzwerke bieten neue Wege, um offene Stellen zu besetzen. Eine Möglichkeit ist, Stellenanzeigen als Beiträge zu veröffentlichen – mit ansprechender Grafik („Wir suchen Verstärkung!“) und kurzer Beschreibung der Position. Wichtig ist hier ein Call-to-Action, z.B. „Bewirb dich per DM oder E-Mail“. Solche Posts lassen sich zusätzlich durch bezahlte Werbung gezielt an die richtige Zielgruppe ausspielen (etwa „Menschen im Umkreis von 20 km, Alter 20–35, Interesse: Zahnmedizinische Fachangestellte“). Dadurch erreicht man auch Fachkräfte, die zwar gerade nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber grundsätzlich offen für ein gutes Angebot. Einige Agenturen bieten sogenannte Social-Recruiting-Kampagnen an, die genau dies tun – die Praxis wird als attraktiver Arbeitgeber positioniert und Interessenten können sich mit wenigen Klicks melden. Selbst ohne Agentur kann eine Praxis mit Facebook/Instagram-Tools selbst Anzeigen schalten und so schnell und kosteneffizient Bewerber ansprechen.

  • Passende Plattform wählen: Für die Ansprache von Praxispersonal haben sich Instagram und Facebook als besonders wirksam erwiesen. Zwar gibt es auch Business-Netzwerke wie LinkedIn oder XING, doch dort tummeln sich vor allem Akademiker und Manager – ZFAs und ähnliche Berufsgruppen sucht man dort seltener aktiv. Zudem erreichen Praxisinhaber die jungen Fachkräfte oft besser in deren Freizeit-Umfeld auf Insta/FB als über formelle Kanäle. Facebook hat beispielsweise viele Gruppen wie „ZFA Jobs “, wo man Stellen posten kann. Instagram bietet die Chance, durch geteilte Beiträge oder Storys im Netzwerk der eigenen Mitarbeiter gesehen zu werden – wenn Mitarbeiter einen Stellenausschreibungs-Post der Praxis teilen, steigt die Reichweite in relevanten Kreisen enorm (denn Kollegen kennen wiederum Kollegen). Kurz: Dort aktiv sein, wo die Zielgruppe ohnehin unterwegs ist.

  • Mitarbeiter einbinden und stolz machen: Ein oft unterschätzter Faktor: Mitarbeiterbindung durch Social Media. Wenn bestehende Mitarbeiter stolz auf ihre Praxis sind und das auf Social Media zeigen dürfen, tragen sie diese Zufriedenheit automatisch nach außen. Zum Beispiel kann man eine kleine „Mitarbeiter des Monats“-Story machen oder Einblicke in Weiterbildungen posten („Unser Team bildet sich fort – heute auf dem Endo-Seminar“). Dadurch fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt. Wenn solche Beiträge geteilt werden, erhöht das wiederum die Attraktivität für Bewerber und stärkt die Marke als Arbeitgeber. Es zieht neues Personal an und zeigt zugleich den bestehenden, dass sie am richtigen Ort sind. Die Praxis präsentiert sich so als eingespieltes Team, was im medizinischen Bereich sehr anziehend wirkt.

  • Direkter Dialog mit Bewerbern: Interessenten haben evtl. Fragen, bevor sie sich bewerben – z.B. zu Arbeitszeiten, Aufgaben, Teamgröße. Über Social Media kann man niedrigschwellig in Kontakt treten. Man könnte z.B. eine Live-Q&A auf Instagram machen: „Frag die Praxismanagerin – alles, was du über uns als Arbeitgeber wissen möchtest.“ Oder einfach per Direktnachricht ansprechbar sein. Das zeigt Offenheit und gibt Bewerbern schon vorab ein gutes Gefühl.

  • Praxis-Kultur und Werte vermitteln: Gerade die junge Generation legt Wert darauf, dass der Arbeitgeber zu ihnen passt. Über kreative Posts kann man die Praxisphilosophie transportieren. Beispielsweise ein kurzes Video mit dem ganzen Team, das sagt „Wir sind die Praxis Dr. XY – bei uns wird TEAMWORK großgeschrieben!“. Oder regelmäßige Posts zu Themen wie Nachhaltigkeit in der Praxis, patientenorientiertes Arbeiten, Humor im Alltag (z.B. am „Tag der Zahnfee“ etwas Lustiges posten). Solche Inhalte unterscheiden die Praxis und sprechen gezielt die Kandidaten an, die ins Team passen sollen (denn es geht nicht um irgendein Personal, sondern genau passende Fachkräfte).

Zusammengefasst hilft Social Media bei der Mitarbeitergewinnung in zweierlei Hinsicht: Zum einen kann man aktiv neue Bewerber erreichen, zum anderen die Attraktivität der Praxis als Arbeitgeber erhöhen, indem man ein authentisches und positives Bild zeichnet. Gerade junge Fachkräfte informieren sich via Social Media über potenzielle Arbeitgeber – eine aktive Präsenz mit Einblicken ins Team kann hier den Ausschlag geben, dass eine Bewerbung eingeht. Und wie bereits erwähnt: Fast jede arbeitssuchende ZFA bewegt sich auf Social-Media-Kanälen. Wirkt die Praxis dort sympathisch und modern, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich bewirbt.


Erfolgreiche Beispiele und Best Practices aus Zahnarztpraxen

Zahlreiche Zahnarztpraxen und Dental-Influencer in Deutschland zeigen bereits eindrucksvoll, wie effektives Social Media Marketing in der Praxis aussieht. Ihre Ansätze können als Best Practices dienen:

  • Patientenaufklärung mit Persönlichkeit: Dr. Kristin Arp (Zahnärztin aus Hamburg) ist ein Paradebeispiel dafür, wie man fachliche Inhalte verständlich und charmant vermittelt. In ihren Instagram-Videos und Posts erklärt sie ihren Followern per Du zahnmedizinische Themen, gibt Tipps zur Mundhygiene und räumt in humorvoller Weise mit gängigen Irrtümern auf. Mit über 40.000 Followern hat sie eine enorme Reichweite aufgebaut – der Erfolgsschlüssel liegt dabei in der Mischung aus Expertise und Nahbarkeit. Sie spricht die Sprache der Patienten, wirkt eher wie eine gute Freundin, die Rat gibt, und schafft so Vertrauen. Ihr Feed ist klar strukturiert und abwechselungsreich, was zeigt, dass ein guter Content-Mix (Aufklärung, Unterhaltung, persönliche Einblicke) viele Menschen anspricht.

  • Fachliche Insights und Community-Aufbau: Zwei renommierte Münchener Implantologen, Prof. Dr. Markus Hürzeler und Dr. Otto Zuhr, nutzen Social Media, um Wissen zu teilen und Einblicke in ihre Arbeit zu geben. Auf Instagram und Facebook lassen sie die Follower an modernen Behandlungen teilhaben – vom Blick durchs Operationsmikroskop bis zur Vorstellung neuester Implantat-Techniken. Dabei kombinieren sie Lehrreiches mit Persönlichem: Zwischendurch posten sie auch private Einblicke oder erzählen Anekdoten von internationalen Kongressen, was sie trotz ihres Expertenstatus sympathisch macht. Sie führen gelegentlich Live-Streams oder Q&As durch, um Fragen aus der Community zu beantworten. Obwohl sich ein Teil ihres Inhalts auch an Kolleg*innen richtet, ziehen sie damit viel Aufmerksamkeit auf ihre Praxis und positionieren sich als innovative Vordenker. Ihre Strategie zeigt, dass man sich durch hochwertigen Content eine treue Gefolgschaft aufbauen kann – Patienten wie Kollegen folgen ihnen gern, um „hinter die Kulissen“ zu schauen.

  • Kreative Interaktion in der Praxis fördern: Manche Praxen gehen auch offline kreative Wege, um ihre Social-Media-Präsenz zu pushen. Ein Beispiel ist der Einsatz eines Follower-Zählers im Wartezimmer. Geräte wie „Smiirl“ zeigen in Echtzeit an, wie viele Social-Media-Follower die Praxis hat. Marketing-Experte Felix Beilharz berichtet, dass so ein live angezeigter Zähler die Neugierde der Patienten weckt und sie animiert, der Seite zu folgen – ein „Booster“ für Sichtbarkeit und Treue der Follower. Dieses Zusammenspiel von Praxisraum und Social Media schafft Gesprächsanlässe („Schon gesehen? Wir haben die 1000 voll!“) und bindet Patienten spielerisch ein.

  • Optimierte Profile und Inhalte: Erfolgreiche Praxen achten penibel auf ihre Profilgestaltung und Post-Qualität. Ein paar Best-Practice-Tipps aus Expertenhand:

    • Aussagekräftiges Profil: Stellen Sie sicher, dass Ihre Instagram-Bio alle wichtigen Infos enthält (Praxisname, Fachgebiete, Standort) und einen Link zum Impressum. Nutzen Sie ein freundliches Profilbild (z.B. Logo oder Praxisinhaber) und auf Facebook eine ansprechende Titelgrafik der Praxis.

    • Story-Highlights nutzen: Bündeln Sie wichtige Themen in Highlights, z.B. „Team“, „Leistungen“, „Bewertungen“, „Karriere“. So können Besucher auch im Nachhinein Infos sehen, die in Stories gezeigt wurden. Das wirkt wie eine Mini-Webseite innerhalb von Instagram und erhöht die Informationsdichte Ihres Profils.

    • Regelmäßigkeit und Timing: Posten Sie regelmäßig, aber ohne Qualitätsverlust. Ein Plan (Content-Kalender) hilft, Konsistenz zu bewahren. Beobachten Sie, wann Ihre Zielgruppe online ist, und veröffentlichen Sie Beiträge zu diesen Zeiten für maximale Reichweite.

    • Visuelle Einheitlichkeit: Achten Sie auf ansprechende, einheitliche Gestaltung. Ein wiedererkennbarer Stil (Farben, Schriftelemente, Bildsprache) gibt dem Auftritt Professionalität. Trotzdem sollten die Inhalte authentisch bleiben und echte Bilder aus Ihrer Praxis enthalten – Stockfotos wirken unpersönlich.

    • Emotionen wecken: Besonders auf Instagram gilt: Emotionale Geschichten und Bilder funktionieren besser als nüchterne Fakten. Zeigen Sie zum Beispiel das strahlende Lächeln eines Patienten nach erfolgreicher Behandlung (mit dessen Erlaubnis) oder erzählen Sie eine Geschichte („Diese Patientin hat nach jahrelanger Angst endlich wieder lachen gelernt – dank…“). Solche Posts schaffen eine emotionale Verbindung.

    • Interaktion anregen: Stellen Sie in Beiträgen auch mal Fragen an Ihre Follower („Wollt ihr wissen, wie eine Wurzelbehandlung abläuft? Schreibt es in die Kommentare!“) oder starten Sie kleine Umfragen in Stories. Der Instagram-Algorithmus belohnt Posts mit viel Interaktion, und Sie kommen mit Ihrem Publikum ins Gespräch.

    • Kooperationen nutzen: Überlegen Sie, ob Kooperationen Ihre Reichweite steigern können. Ein gemeinsamer Live-Chat mit einem Physiotherapeuten zum Thema Kiefergelenk oder ein geteiltes Video mit einem örtlichen Apotheker zum Tag der Mundgesundheit bringt beide Seiten ins Gespräch. Solche Co-Creation-Inhalte erscheinen auf den Profilen beider Partner und profitieren von den gegenseitigen Followern. Beide Zielgruppen werden zusammengeführt, was allen einen Mehrwert bietet.

    • Content-Recycling: Guter Inhalt ist zeitaufwändig in der Erstellung – nutzen Sie ihn mehrfach. Ein ausführlicher Facebook-Post lässt sich z.B. in eine Serie von Insta-Storys oder einen Blogartikel umwandeln. Ein gedrehtes Video kann man in kurze Clips splitten. Dieses Content Recycling sorgt dafür, dass wertvolle Inhalte mehrfach verwertet werden und unterschiedliche Plattformen bedienen. So holen Sie mehr aus Ihrem Aufwand heraus.

    • Auf dem Laufenden bleiben: Social Media entwickelt sich ständig weiter. Was heute Trend ist (z.B. Reels auf Instagram), kann morgen durch etwas Neues ergänzt werden. Bleiben Sie informiert über neue Funktionen oder Änderungen im Algorithmus – so können Sie Ihre Strategie laufend optimieren.

Durch solche bewährten Maßnahmen schaffen es viele Praxen, online sichtbar und erfolgreich zu sein. Wichtig dabei ist Authentizität: Social Media darf ruhig persönlich und „menschlich“ sein – schließlich geht es im Gesundheitswesen um Vertrauen und Beziehungen. Die gezeigten Beispiele belegen, dass eine Praxis mit Herz, Humor und Fachwissen in den sozialen Medien eine treue Anhängerschaft aufbauen kann, was sich letztlich auch in Patientenzuwachs und einfacherem Recruiting auszahlt.


Rechtliche Aspekte und Einschränkungen in Deutschland

Bei aller Kreativität müssen Zahnärzte in Deutschland stets die rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick behalten, wenn sie Werbung – auch auf Social Media – betreiben. Die Werbung für ärztliche bzw. zahnärztliche Leistungen ist zwar heute weitgehend erlaubt, aber gesetzlich reguliert. Wichtige Rechtsgrundlagen sind das Heilmittelwerbegesetz (HWG), das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) sowie die Berufsordnung der Zahnärzte. Diese Regelwerke sollen sicherstellen, dass Werbung sachlich bleibt und Patienten nicht durch irreführende Informationen oder marktschreierische Methoden beeinflusst werden.

Die Berufsordnung und das HWG verlangen insbesondere, dass Werbung im Gesundheitswesen sachlich und wahrheitsgemäß sein muss. Erlaubt ist eine sachliche Information über die Praxis: Man darf z.B. auf der Website oder in Posts die eigenen Leistungen, Behandlungsschwerpunkte, Öffnungszeiten, das Team und Qualifikationen vorstellen. Auch Gesundheitsaufklärung (Tipps zur Prävention, Hinweise auf neue Behandlungsmethoden) ist ausdrücklich zulässig und erwünscht. Nicht erlaubt sind hingegen reißerische, irreführende oder vergleichende Werbemaßnahmen. Das bedeutet konkret:

  • Keine reißerischen Heilsversprechen: Aussagen wie „Bei uns sind Sie in besten Händen!“ oder Garantien à la „100 % schmerzfrei – garantiert!“ sind problematisch. Solche anpreisenden Formulierungen, die übertriebene Heilsversprechen implizieren, verstoßen gegen das Sachlichkeitsgebot. Zulässig wäre stattdessen z.B.: „Wir legen großen Wert auf schmerzarme Behandlung und verwenden dafür moderne Methoden.“ – also eine überprüfbare Aussage statt einer Übertreibung.

  • Keine irreführenden Superlative oder Vergleiche: Man darf sich nicht als „führend“ oder „Nr. 1“ bezeichnen, wenn das nicht objektiv belegbar ist. Etwa „Wir gehören zu den führenden Implantologie-Praxen!“ wäre unzulässig, da es einen unbelegten Vergleich mit Kollegen zieht. Auch direkte Vergleiche („besser als Praxis X“) sind verboten. Jede Selbstdarstellung muss wahr und nachprüfbar sein. Zulässig sind Fakten wie „Zahnarzt mit Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie, 20 Jahre Erfahrung“.

  • Keine Erfolgsgarantien: Versprechen wie „Garantiert perfekte Zähne in 1 Stunde“ sind zu unterlassen. Behandlungsergebnisse dürfen nicht mit Gewähr zugesichert werden – Medizin ist nie 100 % vorhersehbar, und Patienten sollen nicht falsche Hoffnungen bekommen.

  • Vorsicht bei Preiswerbung: Preise dürfen genannt werden (etwa Angebot für Bleaching 199 €), müssen aber korrekt und vollständig sein. Lockvogelangebote oder irreführende Preisangaben wären wettbewerbswidrig nach UWG. Zudem darf die Werbung nicht den Eindruck erwecken, die Behandlung stünde im Vordergrund der Gewinnerzielung – medizinische Leistungen sind keine Ramschware.

  • Werbeverbote im Detail: Das Heilmittelwerbegesetz (HWG) enthält spezielle Verbote, zum Beispiel in §11 HWG. Besonders relevant: Vorher-Nachher-Bilder. Lange Zeit waren bildliche Gegenüberstellungen von Behandlungsergebnissen grundsätzlich verboten, um keine unwahren Erwartungen zu wecken. Seit einigen Jahren wurde diese Regelung etwas gelockert, aber mit Vorsicht: Für rein kosmetische Eingriffe (also „operative plastisch-chirurgische Eingriffe ohne medizinische Notwendigkeit“, definiert in §1 Abs.1 Nr.2c HWG) bleibt Werbung mit Vorher-Nachher-Bildern verboten. Das betrifft vor allem Schönheitsoperationen. In der Zahnmedizin könnte man darunter z.B. reine Bleaching-Werbung oder Veneers nur aus ästhetischen Gründen fassen. Wenn bildliche Vergleiche genutzt werden, dann nur, sofern ein medizinisch notwendiger Eingriff vorliegt und die Darstellung weder abstoßend noch irreführend ist. In der Praxis heißt das: Zeigt man z.B. das Ergebnis einer rekonstruktiven Zahnbehandlung, sollte das Bild ästhetisch und seriös aufbereitet sein, und idealerweise wird im Begleittext erläutert, was gemacht wurde (Transparenz). Generell ist hier Zurückhaltung geboten – im Zweifel lieber auf Vorher-Nachher-Bilder verzichten oder individuelle Beratung einholen.

  • Patientenbilder und Testimonials: Das Patientengeheimnis (Schweigepflicht) gilt auch online. Ohne ausdrückliche Einwilligung dürfen keine personenbezogenen Patientendaten oder Fotos veröffentlicht werden. Möchte ein Patient freiwillig eine Bewertung oder ein Video-Testimonial geben, ist das möglich – aber immer schriftlich bestätigen lassen, dass er der Veröffentlichung zustimmt. Und selbst dann sollten Gesundheitsdaten nur sparsam preisgegeben werden (z.B. besser „Patient Herr M. berichtet von seiner Erfahrung mit Implantaten“ statt voller Name und Krankengeschichte im Detail online). Auch Kommentare von Patienten auf Ihrer Seite unterliegen dem Datenschutz – vertrauliche Informationen sollten nie öffentlich erfragt oder diskutiert werden.

  • Impressumspflicht und Datenschutz: Jede professionelle Social-Media-Präsenz einer Praxis muss ein Impressum bereitstellen, das leicht zugänglich ist – das schreibt §5 Telemediengesetz vor. Praktisch wird das etwa gelöst, indem der Instagram-Account in der Bio einen Linktree oder direkt den Link zur Praxis-Impressumseite enthält. Facebook bietet ein eigenes Impressum-Feld auf Unternehmensseiten. Fehlt das Impressum, drohen Abmahnungen. Zudem ist auf die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu achten: Wenn z.B. Newsletter über Facebook gewonnen oder Terminbuchungen via Instagram-Button angeboten werden, müssen die Daten sicher verarbeitet und die Nutzer über ihre Rechte informiert werden. Beim Einbinden von Tools (z.B. Facebook Pixel zur Erfolgsmessung) ist ebenfalls Vorsicht geboten und ein Hinweis in der Datenschutzerklärung nötig.

Zusätzlich hat die Bundeszahnärztekammer in ihren Standesregeln festgehalten, was als berufswidrige Werbung gilt. Darunter fällt z.B. auch, werbend an die Angstgefühle der Patienten zu appellieren oder reißerische Schockbilder (etwa ruinierte Gebisse) zu nutzen, um Patienten zu gewinnen – so etwas wäre unethisch. Das Wohl der Patienten darf durch Werbung nie gefährdet werden.

Trotz all dieser Regeln: Das Werberecht wurde für Zahnärzte in den vergangenen Jahren spürbar gelockert und moderne Praxismarketingmaßnahmen sind ausdrücklich erlaubt, solange sie im gesetzlichen Rahmen bleiben. Es ist Zahnärzten also möglich, auf Facebook, Instagram & Co. aktiv zu sein und sogar kreative Aktionen zu starten – man muss nur stets die rote Linie zwischen informativer Darstellung und unzulässiger Werbung beachten. Wer unsicher ist, kann im Zweifel Rechtsrat einholen oder auf die Leitfäden der (Zahn-)Ärztekammern zurückgreifen, die speziell für Social Media oft Hinweise geben.

Ein wichtiger rechtlicher Aspekt zum Schluss: Bewertungen und Kommentare. Positive Patientenbewertungen dürfen natürlich genutzt werden (z.B. Teilen eines Facebook-Reviews), negative Kommentare sollte man professionell handhaben. Rechtswidrige Inhalte (Beleidigungen, falsche Tatsachenbehauptungen) darf und sollte man löschen, aber Kritik muss man grundsätzlich akzeptieren – sie zu zensieren könnte sonst als unzulässige Schleichwerbung (nur positive Stimmen zeigen) oder als Verstoß gegen die Meinungsfreiheit gewertet werden. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Fazit rechtlich: Social Media Marketing für Zahnärzte bewegt sich in einem rechtlichen Rahmen, der vor allem Ehrlichkeit, Sachlichkeit und den Schutz der Patienten in den Vordergrund stellt. Hält man sich an diese Grundsätze – keine übertriebenen Werbeversprechen, keine Irreführung, Wahrung der Schweigepflicht und Beachtung von HWG/Berufsordnung – steht einer erfolgreichen Online-Präsenz nichts im Wege. Die neuen Freiheiten geben Praxen viele Chancen, erfordern aber auch Verantwortungsbewusstsein. Ein ausgewogener Ansatz zwischen kreativer Werbung und Einhaltung der Vorschriften ist der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg.


Fazit für das Thema „Social Media für Zahnärzte“

Social Media bietet Zahnärztinnen und Zahnärzten heute die Möglichkeit, direkt mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren und das Praxisimage aktiv zu gestalten. Insbesondere Instagram und Facebook haben sich als wichtige Kanäle für Praxismarketing etabliert, um Patienten zu gewinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren. Ein erfolgreicher Auftritt erfordert einerseits Strategie und kontinuierliche Pflege – von zielgruppengerechten Inhalten über regelmäßige Interaktion bis hin zum Nutzen von Features wie Stories, Highlights und gezielten Anzeigen. Andererseits müssen die rechtlichen Spielregeln beachtet werden, damit Marketingmaßnahmen stets seriös und zulässig bleiben.

Die in diesem Report dargestellten Best Practices zeigen, dass schon viele Zahnarztpraxen Social Media effektiv einsetzen. Sie informieren, unterhalten und interagieren mit ihrem Publikum und schaffen so Vertrauen sowie Bindung – die Basis für jeden langfristigen Behandlungserfolg und Patientenzuwachs. Ebenso stärkt ein authentischer Online-Auftritt die Arbeitgebermarke, was im Wettbewerb um Fachkräfte ein entscheidender Vorteil sein kann.

Abschließend lässt sich festhalten: Social Media ist kein kurzlebiger Trend, sondern ein fest verankerter Bestandteil des Praxismarketings geworden. Für Zahnärzte bedeutet das eine enorme Chance, mit relativ geringem Mitteleinsatz eine große Wirkung zu erzielen – sei es durch neue Patientenkontakte oder motivierte Bewerber. Wer seine Praxis nahbar, kompetent und kreativ auf Instagram und Facebook präsentiert, kann sich so von der Konkurrenz abheben und den Erfolg der eigenen Praxis nachhaltig fördern. Wichtig ist, am Ball zu bleiben, den eigenen Stil zu finden und die Community ernst zu nehmen. Dann wird Social Media zu einer modernen Form der Mundpropaganda – und die Praxis bleibt im Gespräch, online wie offline.

Quellen: Seriöse Fachartikel und Expertenbeiträge lieferten die Grundlage für diesen Report, darunter u.a. Die Zahnarzt Woche (DZW) , Dental Wirtschaft , die Marketing-Blogs Docrelations und Wunschexperte, sowie Veröffentlichungen der Bundeszahnärztekammer und erfahrene Social-Media-Experten. Diese Quellen bestätigen die hier vorgestellten Strategien und Rahmenbedingungen und stammen überwiegend aus dem deutschen Dentalmarkt, um eine hohe Relevanz und Aktualität sicherzustellen.

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Warum ist professionelles Webdesign wichtig für Unternehmen?

Ein professionelles Webdesign stärkt das Markenimage, verbessert die Benutzererfahrung und kann die Conversion-Rate erhöhen.

Welche Leistungen bietet eine Full-Service-Webdesign-Agentur?

Eine Full-Service-Agentur bietet neben Webdesign auch Leistungen wie SEO, Content-Erstellung, Hosting und Wartung an.

Wie lange dauert die Erstellung einer neuen Website?

Die Dauer hängt vom Umfang ab, beträgt aber in der Regel zwischen 4 und 12 Wochen.

Was kostet die Erstellung einer professionellen Website?

Die Kosten variieren je nach Anforderungen, beginnen aber meist ab 2.500 € für einfache Webseiten

Wie wichtig ist Barrierefreiheit im Webdesign?

Barrierefreies Webdesign stellt sicher, dass alle Nutzer, einschließlich Menschen mit Behinderungen, die Website nutzen können.

Kann ich meine Website nach der Fertigstellung selbst pflegen?

Ja, mit einem Content-Management-System (CMS) wie WordPress können Inhalte leicht selbst aktualisiert werden.

Was ist der Unterschied zwischen Webdesign und Webentwicklung?

Webdesign fokussiert sich auf das visuelle Erscheinungsbild, während Webentwicklung die technische Umsetzung betrifft

Wie finde ich die passende Webdesign-Agentur in Köln?

Achten Sie auf Referenzen, Erfahrung, angebotene Leistungen und persönliche Beratungsgespräche.

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Moritz Dunkel

Moritz Dunkel ist Webdesigner, Branding-Experte, Autor und Speaker aus Köln. Mit Dunkel Design hilft er Selbstständigen und kleinen Unternehmen, durch starke Marken und überzeugende Websites sichtbar zu werden. Direkt. Klar. Mit Wirkung.

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